Die Delegationsteilnehmer*innen steht versammelt vor einem eingezäunten Blumenbeet, ein Mann spricht.

Budapester Klimaexpert*innen interessieren sich für Regenwasser

31.5.2022

Der Geschäftsführer des Budapester Gartenamtes, der leitende Landschaftsplaner und Vertreter*innen der Budapester Klimaabteilung besuchten am 31. Mai 2022 Wien, um sich zum Thema Regenwassermanagement auszutauschen. Neben mehreren Fachvorträgen stand auch ein Lokalaugenschein in der Seestadt Aspern auf dem Programm.

Regenwasser kann einen bedeutenden Unterschied im Kampf gegen den Klimawandel machen: Wenn es gelingt, es in den natürlichen Wasserkreislauf zu integrieren, können negative Konsequenzen von urbaner Verbauung reduziert und der Bildung von urbanen Hitzeinseln entgegengewirkt werden.

Diesen positiven Effekt will auch die Stadt Budapest für sich nutzen – und für die Umsetzung Wiener Know-how einholen. Begleitet von Vertreter*innen der Budapester Klimaabteilung und dem leitenden Landschaftsplaner besuchte András Zakar, der Geschäftsführer des Budapester Gartenamtes, am 31. Mai 2022 Wien, um Regulierungs- und Instandhaltungsmethoden sowie Best-Practice-Beispiele der Stadt im Bereich Regenwassermanagement kennenzulernen.

Vorbereitung auf extreme Klimaereignisse

Im Mittelpunkt standen die Folgen des Klimawandels, der Schwerpunkt lag dabei auf Regenwasser. Dabei wird unter anderem das Ziel verfolgt, sich auf extreme Niederschläge vorzubereiten, Warnsysteme sowie Ad-hoc-Maßnahmen zur Schadensbeseitigung einzusetzen. Neben dem Umgang mit Regenwasser in Flusseinzugsgebieten bestand auf Budapester Seite besonderes Interesse am konkreten Vermögen verschiedener Modelle, Wasser zurückzuhalten. Neben naturbasierten Lösungen mittels Grünflächen können das auch wasserdurchlässige Beläge oder technische Installationen im Abwassersystem sein. Auch Probleme bei der Nutzung von gesammeltem Regenwasser und die in Wien vielerorts erprobten klimatisierten Straßen wurden thematisiert. Vertreter*innen der Magistratsabteilungen Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) und Wiener Stadtgärten (MA 42) präsentierten Erfahrungen, unter anderem zum Thema Schwammstadt. Das Programm wurde mit einem Spaziergang durch die Seestadt Aspern abgerundet.

LIFE-Projekt in Budapest

Die ungarische Hauptstadt nimmt aktuell gemeinsam mit mehreren Budapester Bezirken am LIFE-Projekt teil. In diesem sollen die Auswirkungen verschiedener lokaler Maßnahmen auf die Regenwasserrückhaltung ermittelt und ein Modell für ganz Budapest entwickelt werden. In Pilotprojekten wurden spezielle grün-blaue Infrastrukturen entworfen, die fallenden Regen verlangsamen und die Umgebung gleichzeitig begrünen. Das wiederum erhöht die Lebensqualität der Bewohner*innen. Neben den Projekten sollen auch die in Wien gewonnenen Informationen in eine umfassende Strategie für das Regenwassermanagement einfließen. Umgekehrt könnten die Budapester Erfahrungen auch für die Stadt Wien relevant sein.

Weitere Informationen

Nachhaltiges Regenwassermanagement – Stadt Wien
Cooles Wien – Maßnahmen gegen Hitzeinseln – Stadt Wien
Seestadt Aspern
Projekt LIFE in RUNOFF in Budapest (Englisch) – Europäische Kommission