Wiener Eistraum und Burgtheater

Wiener Eistraum überzeugt Budapester Sportunternehmen

23.2.2023

Alle Jahre wieder lädt der Wiener Eistraum zum Schlittschuhfahren direkt vor dem Wiener Rathaus ein – sogar der Pandemie hielt der Eislaufbetrieb stand. Über den organisatorischen Ablauf des Eistraums machte sich nun das städtische Sportunternehmen Budapests kundig. Neben logistischen und betriebswirtschaftlichen Hintergründen interessierte die ungarische Delegation auch, wie sich die Eislauf-Attraktion an die aktuellen Krisen anpasst.

Am Rathausplatz ist der Wiener Eistraum inzwischen genauso sehr Tradition wie der Christkindlmarkt. Seit Jänner dürfen sich zum 28. Mal Schlittschuh-Fans auf einer Eisfläche direkt vor dem Rathaus auspowern. Auch international erregt der Wiener Eistraum Interesse, so beispielsweise beim Budapester städtischen Unternehmen Budapest Sport Service Zentrale (BSK), das selbst die größte Eislaufbahn Europas betreibt. Für Wien bedeutet der Betrieb der Kunsteisbahn jedes Jahr logistischen Aufwand, über den sich eine dreiköpfige Delegation der BSK, darunter Geschäftsführer Bence Garamvölgyi, am 23. Februar 2023 vor Ort informierte. Empfangen wurden die ungarischen Gäste vom Geschäftsführer von Stadt Wien Marketing Michael Draxler.

Jährliche Großveranstaltung

Erstmals öffnete der Wiener Eistraum im Jahr 1996 seine Pforten. Allein für die diesjährige Saison waren rund 350 Mitarbeiter*innen mehrere Wochen beim Aufbau am Werk. Im Vorjahr ist die Attraktion auf eine Rekordgröße von 9.500 Quadratmetern gewachsen, aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde die Fläche heuer bewusst auf 8.500 Quadratmeter reduziert. Mit 250.000 Besucher*innen in der vergangenen Saison ging der Eistraum trotz Pandemie erfolgreich über die Bühne, zur Halbzeit in diesem Jahr wurden bereits 350.000 Gäste verzeichnet. Auf die Gäste warten rund 2.000 bis 2.500 Eislaufschuhe, 1.200 Spinde und 300 Schutzhelme.

Nachhaltig vom Geschirr bis zum Kältesystem

Von Interesse war für die BSK unter anderem, ob der Klimawandel bei der Planung der Kunsteisbahn eine Rolle spielt. Tatsächlich investiert das Stadt Wien Marketing schon seit mehreren Jahren in die Nachhaltigkeit des Wiener Eistraums. Das Essen wird auf Mehrweggeschirr serviert, es werden Lebensmittel in Bio-Qualität und aus heimischer Produktion angeboten und auch das Abfallsystem erfüllt die hohen Standards, die auch sonst in Wien beim Umgang mit Müll üblich sind. Die Kunsteisbahn wird dieses Jahr auch energieeffizienter und klimafreundlicher betrieben. Die Kältesystemtechnik wurde runderneuert, wodurch sie zwei Kältemaschinen einspart und das Eis selbst an warmen Tagen ohne den maximalem Energieaufwand kühlt. Weil das neue System auch den durch Reibungen entstehenden Schnee schmelzen kann, muss dieser nicht mehr mit Lkws abtransportiert werden. Außerdem werden 15 Prozent des normalen Energieverbrauchs durch neue Kühlschläuche eingespart: Anstatt schwarzer Modelle, die in der Branche üblich sind, werden nun weiße verwendet, die sich nicht so schnell aufheizen.

 Schon zuvor zeigte sich der Wiener Eistraum innovativ: Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde während der 26. Saison ein Community Distance Marker eingeführt, um den Betrieb gemäß der Corona-Maßnahmen aufrechterhalten zu können.

Kooperationen zwischen Budapest und Wien

Die 2015 gegründete BSK, die die Sporteinrichtungen der Stadt Budapest betreibt, hat großes Interesse an Kooperationen mit Wien in der nahen Zukunft, vor allem in den Bereichen Sport und Klimaschutz, Sport und urbane Mobilität sowie Sport und Nachhaltigkeit. Die Freiluft-Eisbahn der BSK, für die Wien bei ihrer Errichtung im Jahr 1870 Vorbild war, feiert heuer übrigens ihr 153. Jubiläum. Auf der 12.000 Quadratmeter großen Eisfläche werden auch Sportveranstaltungen ausgetragen. Vom Frühling bis zum Sommer wird die Eislaufbahn anders verwendet: als See, der mit Booten befahren werden kann.

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