Nach mehr als drei Jahren Bauzeit wird der Projektentwickler J&T Real Estate den Eurovea-Komplex am Donauufer in Bratislava, auf dessen Gelände sich auch der erste slowakische Wolkenkratzer Eurovea Tower befindet, schrittweise in Betrieb nehmen. Die Erweiterung des Einkaufszentrums mit den angrenzenden öffentlichen Arealen soll im Mai eröffnet werden. Gleichzeitig wird die Uferpromenade bis zur Apollo-Brücke verlängert, die die Stadtteile Petržalka und Ružinov verbindet. Ihre Eröffnung ist ebenfalls für Mai geplant. Auch der Stadtboulevard in der Pribinova-Straße im Stadtzentrum wird saniert. Hier sollen breite Gehsteige hergestellt und Grünanlagen angelegt werden. Die Fertigstellung des 168 Meter hohen Wohnturms Eurovea Tower wird jedenfalls noch in diesem Sommer erwartet.
Der künftige Hauptbahnhof in Bratislava soll umweltfreundlicher und nachhaltiger sein und möglichst kurze Umsteige- und Gehwege bieten. Dies geht aus einem Dokument des Bratislava Metropolitan Institute (MIB) hervor, das als Grundlage für eine städtebauliche Studie dienen soll. Ziel ist es, einen modernen Verkehrsknotenpunkt zu bauen, der das europäische und nationale Eisenbahnnetz und alle Formen der städtischen Mobilität miteinander verbindet. Nach dem Umbau soll der Hauptbahnhof auch sicherer werden. Dies mit einem einfachen Orientierungssystem und mit einem möglichst geringen Höhenunterschied zwischen den Bahnsteigen und den angrenzenden Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, Parkplätzen, Radwegen und Fußgängerüberwegen. Nach Angaben des MIB wird die Zahl der Fahrgäste, die den Bahnhof passieren, von derzeit 70.000 auf rund 160.000 im Jahr 2040 steigen.
61 Prozent der Slowak*innen befürworten die Trennung von Kirche und Staat. Dies geht aus einer Online-Umfrage hervor, die vom Meinungsforschungsinstitut NMS Market Research Slovakia im Jänner 2023 durchgeführt wurde. Das derzeitige Finanzierungsmodell von Kirchen und Religionsgemeinschaften, das auf direkten Förderungen aus dem Staatshaushalt auf Basis der Zahl der Mitglieder basiert, die sich bei der Volkszählung zur Kirchenmitgliedschaft bekennen, wird von 19 Prozent der Befragten als das sinnvollste angesehen. Die Trennung von Staat und Kirche wird vor allem von Männern, Personen über 65 Jahren, Personen mit höherer Bildung und Einwohner*innen von Bratislava befürwortet. 51 Prozent der Befragten sehen den positiven Einfluss der Kirche vor allem in der Begleitung wichtiger Lebensereignisse wie der Geburt eines Kindes, einer Hochzeit oder einer Beerdigung. Ein vergleichbarer Anteil der Bevölkerung sieht eine positive Wirkung der Kirche in ihrem karitativen Engagement. Als negativ empfinden die Slowak*innen den Einfluss der Kirche auf das öffentliche Leben, vor allem in der gesellschaftlichen Diskussion über die Rechte sexueller Minderheiten und reproduktive Rechte. Ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, dass die Kirche die Debatte über die Frauenrechte negativ beeinflusst.
Aus einer Studie des slowakischen Statistikamts und des Forschungsunternehmens Trexima Bratislava geht hervor, dass fast 122.000 Arbeitskräfte im Selbstverwaltungskreis Bratislava in einer anderen Region der Slowakei leben. Dies ist unter anderem auf die zunehmend verbreitete Möglichkeit zurückzuführen, von zu Hause aus zu arbeiten. Etwa 44.000 Personen, die in der Region Bratislava arbeiten, leben in der Region Trnava, während 78.000 Personen in einer anderen Region ihren Wohnsitz haben. Von der Gesamtzahl der Personen, die zur Arbeit in eine andere Region pendeln, machen Frauen 37 Prozent und Männer 63 Prozent aus. Die überwiegende Mehrheit der Personen mit Hochschulabschluss entscheidet sich für einen Arbeitsplatz außerhalb ihres ständigen Wohnsitzes.
Der slowakische interimistisch amtierende Premierminister Eduard Heger (OĽaNO – Gewöhnliche Menschen und unabhängige Persönlichkeiten) gab am 6. März 2023 seinen Austritt aus der Regierungspartei OĽANO bekannt. In einem Facebook-Beitrag schrieb er, dass er seine Rolle und Mission in der Bewegung erfüllt habe. Um seine politische Vision nun zu verwirklichen, müsse er seinen eigenen Weg gehen. Am 7. März, weniger als sieben Monate vor den vorgezogenen Parlamentswahlen, verkündete der slowakische Regierungschef, dass er Vorsitzender einer neuen Partei, der "Demokraten", werde. Ähnlich wie OL'aNO bezeichnet er diese als Mitte-Rechts-Partei. Zu den neuen Demokraten-Mitgliedern gehören unter anderem Verteidigungsminister Jaroslav Naď (OĽaNO), Wirtschaftsminister Karel Hirman (OĽaNO), Umweltminister Ján Budaj (OĽaNO) und Außenminister Rastislav Káčer (parteilos).
Der Bratislavaer Stadtteil Bratislava-Altstadt plant, im
Präsidentengarten 46 Bäume zu fällen. Auf Fragen der Bürger*innen nach den
geplanten Baumfällungen teilte Altstadt-Bürgermeister Marek Vagač (Team
Bratislava) mit, dass es sich um einen Standardprozess bei der
Revitalisierung des städtischen Gartens handle. Ihm zufolge geht es nicht
darum, Bäume zu fällen, sondern sie angemessen durch Jungbäume zu
ersetzen. Im Rahmen dieses Revitalisierungsprojekts
sollen 84
neue Bäume gepflanzt werden.
In der Slowakei wurde in diesem Jahr am 6. März erstmals der Tag der Opfer der Covid-19-Pandemie begangen. 2022 beschloss das Parlament diesen neuen Gedenktag. Am 6. März 2020 wurde der erste Corona-Fall in der Slowakei bestätigt, ein 52-jähriger Patient aus Kostolište bei Malacky in der Westslowakei. Nur einen Monat später sind die ersten Menschen an den Folgen der Infektion gestorben. Seitdem ist die Zahl der durch Covid-19 verursachten Todesfälle in der Slowakei auf mehr als 21.000 gestiegen.
Bratislava belegt den 42. Platz im Ranking der 50 sichersten Städte für allein reisende Frauen der Onlinebuchungsplattform Tourlane. Bei diesem weltweiten Ranking müssen eine Reihe von Kriterien bei der Sicherheit der weiblichen Reisenden erfüllt sein, darunter die Gleichstellung der Geschlechter, das Sicherheitsempfinden bei nächtlichen Spaziergängen, Unterkunftskosten, Taxifahrten und Internetgeschwindigkeit. Unter den zehn sichersten Reisezielen der Welt für Frauen befinden sich Kopenhagen, Stockholm und Oslo, gefolgt von Singapur, Wien und Barcelona. Insgesamt standen 28 Städte aus Europa und 23 aus EU-Ländern auf der Liste, darunter auch Ljubljana, Krakau und Prag.
Die Initiative "Besorgte Mütter" fordert den Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava), auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den individuellen Autoverkehr in der slowakischen Hauptstadt zu reduzieren und die Anzahl der Autos zu verringern. Sie begründen ihren Appell mit der steigenden Zahl der tödlichen Fußgänger*innenunfälle und weisen darauf hin, dass im vergangenen Jahr 14 Fußgänger*innen getötet wurden. 2021 waren es fünf Todesfälle, 2020 sechs und 2019 und 2018 jeweils drei. Die Stadtverwaltung bekräftigt, dass die Sicherheit der Fußgänger*innen eine der Prioritäten der Hauptstadt ist, und verweist auf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, die schrittweise umgesetzt werden. Als Beispiele werden gut beleuchtete Fußgänger*innen-Übergänge und das Projekt "Stadt für Kinder" genannt, das ebenfalls die Sicherheit der Fußgänger*innen, insbesondere der Kinder, verbessern soll. Die Stadt erinnert auch daran, dass sie gemeinsam mit dem slowakischen Städteverband und dem Verband der Regionalstädte K8 seit 2020 an die slowakische Regierung appelliert, den Gemeinden zu gestatten, bei der Durchführung der Geschwindigkeitsmessung, insbesondere mit stationären Radargeräten, die Fahrzeughalter*innen zur Haftung heranzuziehen. Aktuell können solche Kontrollen nur von der Polizei durchgeführt werden.
Die Nationale Strafverfolgungsbehörde (NAKA) hat am 26. Februar 2023 Ermittlungen eingeleitet, nachdem die Journalistin des rechtlich-öffentlichen Senders RTVS Marta Jančkárová per E-Mail und Telefon mehrere Morddrohungen erhalten hatte. Laut RTVS gingen die Drohungen bei der Moderatorin der Sendung "Samstagsdialoge" vor einer Woche ein, in der die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová (parteilos) zu Gast war. Weitere Drohungen folgten am 25. Februar, nachdem der Politiker Ľuboš Blaha von der oppositionellen Partei Richtung – Sozialdemokratie (SMER-SD) unangekündigt seinen eingeladenen Parteikollegen Marián Kéry (SMER-SD) als Gast in der Sendung ersetzen wollte und RTVS dies nicht zugelassen hatte. RTVS begründete diese Entscheidung damit, dass die eingeladenen Gäste nicht beliebig ersetzt werden können, da sie nach inhaltlichen Schwerpunkten ihrer Arbeit zur Teilnahme an den Talksendungen eingeladen werden.
Im stillgelegten Stadtbad Grössling in Bratislava, das nach dem Umbau wiedereröffnet werden soll, sind Abriss- und Vorbereitungsarbeiten im Gange. Gemeinsam mit dem städtischen Planungsistitut Bratislava Metropolitan Institute (MIB) und Architekt*innen arbeitet die Hauptstadt an den Projektdetails. Ziel ist es, ein möglichst hochwertiges und funktionelles Ergebnis zu erzielen. Mit der Renovierung des Stadtbads werden ein Hallenbad, ein Café, eine Bibliothek, eine Kinderecke, ein Freibad und Saunen im Stadtzentrum entstehen. Das Freibad soll teilweise überdacht werden und der Blick auf den restaurierten Schornstein von 1914 und die originalen historischen Dampfkessel erhalten bleiben. Das Stadtbad Grössling ist ein Wahrzeichen von Bratislava und ein nationales Kulturdenkmal. Es wurde 1895 erbaut und diente den Bürger*innen von Bratislava bis 1994 als Stadtbad.
Das slowakische Parlament hat am 17. Februar 2023 neuerlich beschlossen, die monatlichen Rundfunkgebühren zum 30. Juni 2023 abzuschaffen. Die Beiträge sollen durch MIttel aus dem Staatshaushalt ersetzt werden. Die öffentlich-rechtliche Radio- und Fernsehanstalt RTVS ist aber davon überzeugt, dass die Summe nicht ausreichen werde, um ihre Dienstleistungen abzudecken. Deshalb sollen weitere Verhandlungen mit dem Kulturministerium angestrebt werden. Die Gesetzesänderung wurde vom Parlament erstmals im Dezember 2022 verabschiedet. Nachdem Präsidentin Zuzana Čaputová (parteilos) ihr Veto eingelegt hatte, verabschiedete sie das Parlament im Februar erneut. Initiator*innen der Gesetzesänderung bezeichnen die Erhebung der Rundfunkgebühren als ungerecht, da sie die Bürger*innen dazu verpflichten würde, für die öffentlich-rechtlichen Medien zu zahlen, unabhängig davon, ob sie deren Dienste in Anspruch nehmen.
Am 21. Februar 2023 sind fünf Jahre seit der Ermordung des Investigativ-Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová vergangen. Die Slowakei wird diesem Ereignis, das einst Massenproteste auslöste, mit einer Veranstaltungsreihe namens Jan-und-Martina-Woche gedenken. Die Veranstaltung findet vom 20. bis 25. Februar 2023 statt und umfasst Diskussionen, Konzerte sowie die Vorstellung eines Buches mit investigativen Berichten von Ján Kuciak selbst. Der Höhepunkt des Events stellt die Premiere des Films über Kuciak dar. Hauptorganisator ist das Redaktionsteam des Nachrichtenportals Aktuality.sk, für das Ján Kuciak arbeitete..
Vor dem Hintergrund der Regierungskrise in der Slowakei und den vorgezogenen Parlamentswahlen im September 2023 erklärte Präsidentin Zuzana Čaputová (parteilos) letzte Woche, dass sie derzeit nicht plane, eine Beamtenregierung zu ernennen. Nach einem Parlamentsbeschluss von Ende Jänner 2023 werden die vorgezogenen Neuwahlen am 30. September 2023 stattfinden. Nach dem Ende der slowakischen Regierung von Eduard Heger (OĽaNO - Gewöhnliche Menschen und unabhängige Persönlichkeiten) hatte Präsidentin Čaputová Mitte Dezember 2022 das bisherige Kabinett entlassen und es gleichzeitig vorübergehend ermächtigt, seine Aufgaben in einem begrenzten Umfang wahrzunehmen. Am 16. Februar forderte Čaputová einen früheren Termin für die vorgezogenen Wahlen, die politische Situation in der Slowakei sei unerträglich. Gleichzeitig betonte sie, dass die Entscheidung über die Verschiebung des Wahltermins allein beim Parlament liege. Das Parlament sollte am 17. Februar 2023 über einen früheren Wahltermin beraten, es war jedoch nicht beschlussfähig.
In Bratislava gibt es unnötige Geländer, die den Bewegungskomfort und die Qualität des öffentlichen Raums beeinträchtigen. Das städtische Planungsinstitut Metropolitan Institute Bratislava hat daher konzeptionelle Grundsätze für städtische Geländer entwickelt. Diese sollen im Stadtzentrum sowie in den einzelnen Stadtteilen von Bratislava zum Einsatz kommen. Als eine wirksame natürliche Barriere werden große Blumenkübel oder Hecken genannt, die nicht nur ästhetisch ansprechender sind als Geländer, sondern sich auch positiv auf das lokale Mikroklima auswirken.
Im Sommersemester des Studienjahres 2022/2023 werden 112 ausländische Student*innen aus 17 europäischen Ländern und aus Asien an der Wirtschaftsuniversität Bratislava studieren. Am stärksten vertreten sind Student*innen französischer und spanischer Universitäten. Aber auch Studierende aus Vietnam oder Südkorea werden an der Wirtschaftsuniversität Bratislava studieren.
In der slowakischen Hauptstadt hat das Verkehrsunternehmen Bratislava (DPB) am 13. Februar dieses Jahres Signalhaltestellen für den Bus- und O-Busverkehr eingeführt. Für einen Haltewunsch müssen die Fahrgäste ein Stoppsignal auslösen. Straßenbahnen sind ausgenommen. Einige Buslinien wurden komplett aufgelassen, einige Linienführungen wurden adaptiert. Es handelt sich um eine vorübergehende Sparmaßnahme, mit der das Verkehrsunternehmen auch auf den Rückgang der Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) reagiert, der durch die Situation im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie verursacht wurde.
Am 9. Februar wurde der erste Wasserstoff-Midibus seiner Art in Europa an der Fakultät für Maschinenbau der Slowakischen Technischen Universität (STU) in Bratislava vorgestellt. Das in den Tank passende maximale Wasserstoffgewicht beträgt 10,5 Kilogramm bei einem Druck von 350 bar, was für eine Mindestreichweite von 350 Kilometern mit Wasserstoff ausreicht. Dank Batteriesystemen kann die Reichweite auch noch um zusätzliche 100 Kilometer gesteigert werden. Der Midibus befindet sich derzeit im Probebetrieb.
Das Guthaus-Projekt in der Račianska-Straße in Bratislava will Wohnen neu interpretieren. Dem Projekt wurde diese Woche der Genehmigungsbescheid ausgestellt. Auf einem ehemaligen Industriegelände sollen 320 neue Wohneinheiten entstehen. Das futuristische Gebäude soll auch kleineren Büros und Geschäften Platz bieten. Zusätzlich werden ein Park sowie Trainings- und Spielplätze errichtet. Beim Projekt Guthaus arbeitet der Developer CORWIN mit mehreren ausländischen Partner*innen und Expert*innen zusammen. Auf Forbes.sk wurde das Projekt Guthaus 2022 unter die fünf besten Wohnprojekte der Slowakei gewählt.
Noch im Februar könnte die von der Stadt Bratislava angesuchte finanzielle Unterstützung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie von der Jungmannova-Straße bis zu Janíkov dvor bewilligt werden, wie die Nachrichtenagentur TASR erfahren hat. Die Mittel stammen aus dem Operationellen Programm Integrierte Infrastruktur 2014-2020 (OPII). Der größte Teil der Kosten wird durch EU-Mittel gedeckt, der Bau der Strecke im Wert von mehr als 70 Millionen Euro begann Ende November 2021. Die Bauarbeiten verzögerten sich im vergangenen Jahr um mehrere Monate aufgrund von Verhandlungen wegen Nachtragszahlungen aufgrund steigender Baustoffpreise. Der überarbeitete Zeitplan ist noch nicht bekannt. Nach Angaben des Bürgermeisters von Bratislava, Matúš Vallo (parteilos), soll die Straßenbahn im Jahr 2024 in Betrieb gehen.
Der Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava), übte Kritik an der slowakischen Regierung. Unter anderem beschuldigte er sie, Eurobeträge in Millionenhöhe von der Stadt Bratislava genommen zu haben und generell gesehen "blind und taub" gegenüber den Bedürfnissen und Forderungen der Städte und Gemeinden in der Slowakei zu sein. Vallo wirft der Regierung unter anderem vor, sich zu weigern, die städtischen Verkehrsbetriebe von Bratislava für die durch die Covid-19-Pandemie entstandenen Ausfälle der Einnahmen in Millionenhöhe angemessen zu entschädigen, so wie sie es bei anderen Verkehrsbetrieben getan habe. Außerdem hätte die Regierung die Stadt Bratislava durch einen Steuerbonus um mehrere Millionen Euro betrogen.
Die Stadtteile von Bratislava erhöhen die Gebühren der Kindergärten. Die Gebühren für ein Kind liegen pro Monat zwischen 50 und 90 Euro. Grund für die Gebührenerhöhung ist vor allem die Einführung eines Steuerbonus, der die Budgets der Stadtteile schmälert. Auch die Inflation, Energiepreissteigerungen und Kapazitätsausbau der Kindergärten wirken sich auf die Höhe der Gebühren aus. Die Stadtteile bereiten ausgleichende Maßnahmen und Vergünstigungen für diejenigen Eltern vor, die den Steuerbonus nicht nutzen konnten, da sie kein zu versteuerndes Einkommen haben.
Am 30. Jänner 2023 schalteten mehrere Städte und Gemeinden in der Slowakei die öffentliche Beleuchtung für eine halbe Stunde aus. Sie wollten mit dem Protest darauf aufmerksam machen, dass die Situation aufgrund der hohen Energiepreise äußerst schwerwiegend sei. Mindestens 75 Prozent der Städte und Gemeinden beteiligten sich. In Bratislava, Prešov, Banská Bystrica, Zvolen, Prievidza und Partizánske fiel die öffentliche Beleuchtung aus. Die Kommunen forderten schnelle und effektive Hilfe vom Staat. Die Regierung hatte den Kommunen bei der Energiekrise Hilfestellungen zugesagt. Von 1. Jänner bis 31. März soll der Strompreis für Kommunen auf 199 Euro pro Megawattstunde und für Gas auf 99 Euro pro Megawattstunde gedeckelt werden. Kosten für Strom und Gas, die diese Obergrenze übersteigen, müssten vom Staat rückerstattet werden.
Die erste Phase der umfassenden Sanierung der Burg Devín in Bratislava ist abgeschlossen. Die Fertigstellung des Projekts wird aufgrund der längeren Dauer einiger Arbeiten bis zum 31. Juli 2023 verlängert. Die geplanten Arbeiten zielen darauf ab, das Besucher*innen-Erlebnis und die Nachhaltigkeit des Schlosses zu verbessern und gleichzeitig die Authentizität des Gebäudes zu bewahren. Bis Ende 2022 konnte die Deckenkonstruktion wiederaufgebaut werden. Ziel ist es, die überdachte archäologische Stätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sanierung der historischen Architektur auf dem Schlossgelände ist ebenfalls abgeschlossen. Außerdem wurden archäologische Untersuchungen im unteren Teil des Schlosses durchgeführt, bei denen mehrere bisher verborgene Gebäudestrukturen entdeckt wurden. Das Projekt umfasst auch ein neues zweisprachiges Informations- und Navigationssystem auf dem Gelände und zwei kleine Pavillons zur Verbesserung des Besuchererlebnisses.
Die Hauptstadt Bratislava weitet das Projekt "Stadt für Kinder" aus. Es soll die Sicherheit von Kindern und Schüler*innen in der Nähe von Schulen erhöhen und Eltern motivieren, ihr Verhalten zu ändern, damit sie ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule fahren. Aus den verfügbaren Daten geht hervor, dass für 97 Prozent der Haushalte in Bratislava die nächstgelegene Volksschule nicht weiter als 15 Minuten Fußweg von ihrem Wohnort entfernt ist. In der Nähe von zehn Schulen in verschiedenen Stadtteilen werden Straßen, Gehwege und Fußgängerübergänge nach und nach verbessert, um sie für Kinder sicherer zu machen. Der Einführung konkreter Maßnahmen wird eine Beteiligung der Kinder, ihrer Eltern und Lehrer*innen vorausgehen, einschließlich ukrainischer Kinder, die die betreffenden Schulen ebenfalls besuchen. Der ersten am Projekt teilnehmenden Schule im Stadtteil Rača schließen sich in diesem Jahr zwei Volksschulen in den Stadtteilen Petržalka, Staré Město, Nové Mesto, Ružinov und je eine in Podunajské Biskupice und Lamač an. Die Verbesserung des Schulumfelds wird durch einen Zuschuss von UNICEF finanziert. Die Schulen werden auch bei der Umsetzung der Maßnahmen vom städtischen Planungsinstitut, dem Metropolitan Institute of Bratislava (MIB) unterstützt.
Vertreter*innen der bis Dezember 2022 in der Slowakei
regierenden Koalition haben sich am vergangenen Wochenende darauf
geeinigt, dass am 30. September 2023 vorgezogene Neuwahlen stattfinden
sollen. Für die Durchführung der Wahl ist eine Mehrheit von 90
Abgeordneten im Parlament erforderlich, um zunächst eine Verfassungsänderung
zur Verkürzung der Wahlperiode zu
beschließen. Dem vorübergehenden Premier Eduard Heger (OĽaNO
– Gewöhnliche Menschen und unabhängige Persönlichkeiten) zufolge gibt
es für den Vorschlag im Parlament ausreichend Unterstützung. Die Abstimmung
über die erforderliche Verfassungsänderung soll am 25. Jänner
2023 stattfinden. Die Mehrheit der Opposition fordert wiederum, dass die
vorgezogene Wahl bis spätestens Ende Juni vonstattengehen soll. Bei der am
21. Jänner abgehaltenen Volksabstimmung über die mögliche Kürzung der
Legislaturperiode konnten sich Bürger*innen dazu äußern, ob sie mit
der Verkürzung der Legislaturperiode durch eine Volksabstimmung oder einen
Beschluss des Nationalrates einverstanden sind. Der staatlichen
Wahlkommission zufolge nahmen daran 27,25 Prozent der Stimmberechtigten teil.
Somit ist das Referendum ungültig. Denn laut der slowakischen Verfassung sind
Volksbefragungen nur gültig, wenn mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten
teilnimmt und die Entscheidung von einer einfachen Mehrheit getroffen
wird. Von den Abstimmenden äußerten sich 97,51 Prozent für die mögliche
Verkürzung der Legislaturperiode.
Mehr als 4.000 Anträge wurden am ersten Tag nach Anmeldestart für staatlich geförderte Mietwohnungen registriert. Die meisten Wohnungsanträge wurden in der Westslowakei gestellt. Die Hälfte derjenigen, die sich am ersten Tag beworben haben, interessierte sich für eine Wohnung in den westslowaksichen Regionen Bratislava, Trnava und Nitra. Die wenigsten Antragssteller*innen wollten in der Ostslowakei leben. Die Agentur für staatlich geförderten Mietwohnungsbau (AŠPNB) erwartet, dass in den kommenden Monaten die ersten Projekte zur Genehmigung eingereicht werden. Nach Angaben der Agentur steht sie derzeit in Kontakt mit Investor*innen, deren Investitionsvereinbarungen von der Regierung im Dezember 2022 genehmigt wurden. Das Projekt soll etwa 9.000 Wohnungen für 1,5 Milliarden Euro bringen. Die AŠPNB verhandelt auch mit anderen Investor*innen, die am Bau von Mietwohnungen in der Slowakei interessiert sind.
Im Jahr 2023 feiert die Slowakische Akademie der Wissenschaften (SAV) ihr 70-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass sind mehrere Veranstaltungen geplant. Die Veranstaltungsreihe zum Jubiläum der Akademie hat bereits am 12. Jänner mit dem traditionellen Neujahrskonzert der SAV begonnen. Außerdem soll es eine Publikation über die 70-jährige Geschichte des SAV geben. Darüber hinaus werden mehrere Konferenzen stattfinden. Höhepunkt der Feierlichkeiten soll ein Konzert am 23. Juni 2023 im neuen Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava sein, bei dem auch wichtige Mitglieder der Akademie geehrt werden sollen. Die Slowakische Akademie der Wissenschaften wurde durch ein Gesetz des Slowakischen Parlaments vom 18. Juni 1953 gegründet.
Viele slowakische Arztpraxen erheben seit Jahresbeginn Gebühren für Untersuchungen, um die höheren Betriebskosten zu kompensieren. Die Vereinigung der Privatärzt*innen in der Slowakei (ASL) hat angekündigt, sollte der Staat die Zahlungen an die ambulanten Anbieter*innen nicht erhöhen, ab dem 1. Februar offiziell Gebühren für Patient*innen eingeführt werden müssen. Die Vereinigung verweist auf die hohen Betriebskosten, die sich die Anbieter*innen ohne staatliche Unterstützung nicht mehr leisten können. Die Höhe der möglichen Gebühr könnte zwischen zwei und zehn Euro liegen. Das Gesundheitsressort hat bisher 80 Millionen Euro bereitgestellt, um die höheren Betriebskosten im Zusammenhang mit der Energiekrise für den ambulanten Sektor sowie für die stationäre Gesundheitsversorgung zu decken. Laut dem Verband der Allgemeinmediziner*innen der Slowakei (SVLS) fehlen dem ambulanten Bereich 320 Millionen Euro. Das Gesundheitsministerium teilte am 13. Jänner mit, dass es an einer Lösung arbeite, denn die erhöhten Betriebskosten von Arztpraxen sollten nicht von den Patient*innen getragen werden.
In der Gegend am Mlynské Nivy in der Altstadt von Bratislava soll ein neues Viertel entstehen und dabei dem Prinzip einer 15-Minuten-Stadt folgen. Auf einer Fläche von 138 Hektar in einem ehemaligen Industriegebiet sollen Wohngebäude sowie ein urbaner Aufenthaltsort mit Platz zum Spazieren errichtet werden. Darüber hinaus sind Schulen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, Parks, Radwege und eine Straßenbahnlinie vorgesehen. Bis zum 7. Februar 2023 können Bürger*innen ihre Meinungen zur Gestaltung des neuen Stadtviertels einreichen. Die Stadt Bratislava plant langfristig, Brachflächen im Einklang mit den Grundsätzen einer nachhaltigen Stadt umzuwandeln.