Aufgrund der anhaltenden erhöhten Präsenz von Wildschweinen in Krakau wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um das Problem der übermäßigen Wildschweinbestände in der Stadt zu lösen. Das Team setzt sich unter anderem aus Vertreter*innen des Krakauer Magistrats, des Polnischen Ökologieclubs, des Polnischen Jagdverbands, des 24-Stunden-Notdienstes für wilde und geschützte Tiere sowie der Stadtwache zusammen. Die Hauptaufgabe des Teams besteht darin, optimale Lösungen zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts der Wildschweinbestände in der Stadt zu entwickeln. Während der Sitzung des Teams werden Lösungsvorschläge erörtert und darauf aufbauend Maßnahmen zur Verringerung der Konflikte zwischen den Tieren und Einwohner*innen in Krakau entwickelt. Die erste Sitzung des Teams findet am 21. März 2023 statt.
Im
März findet in Krakau der "Monat der Krakauerinnen" statt, eine
Veranstaltung für und über Frauen. Die
Initiative ist Teil des städtischen, interdisziplinären Projekts
#krakowianki, das die Aufmerksamkeit auf die außergewöhnliche Rolle der Frauen
bei der Gestaltung der Stadt Krakau hervorheben soll. Die geplanten Veranstaltungen werden die einzigartige Rolle der Frauen hervorheben
und sowohl die historischen als auch die gegenwärtigen Erfahrungen der Krakauer Frauen
präsentieren. Außerdem bietete der Krakauer Frauenmonat eine Gelegenheit, über die Solidarität und die
Geschichte der Frauen zu sprechen sowie über Frauenrechte zu diskutieren und die Erfolge
von Frauen zu feiern. Das diesjährige Programm umfasste
Ausstellungen, Workshops und Vorträge, ein wissenschaftliches Panel und ein
Angebot an medizinischen Untersuchungen.
Die 14. Ausgabe des Symposiums Concrete Roads, der internationalen Veranstaltung, die sich mit Straßenbelägen aus Beton befasst und die besten Expert*innen aus der ganzen Welt zusammenbringt, wird im Juni 2023 in Krakau stattfinden. Das diesjährige Motto lautet "Concrete Roads to the Green World". Dies spiegelt sich im Programm wider, das neben den klassischen technischen Themen wie Design, Materialien, Konstruktion und Anwendungen auch einen starken Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen wie den Europäischen Green Deal, Kreislaufbau und die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte von Betonstraßen legt. Die Organisator*innen erwarten in Krakau rund 500 Teilnehmer*innen. Das Symposium zu Betonstraßen findet alle vier Jahre statt, die vorherigen Ausgaben wurden unter anderem in Berlin und Prag abgehalten.
Der Park, der unter der Eisenbahnüberführung im Zentrum von Krakau im Stadtteil
Grzegórzki entsteht, könnte noch länger werden als ursprünglich geplant und sich bis zum
Stadtteil Podgórze erstrecken. Somit könnte er der längste Park in Polen werden. Dies
würde nicht nur die bisher durch Gleise getrennten Teile Krakaus miteinander
verbinden, sondern zusätzliche Fläche im Zentrum von Krakau schaffen. Im Juni 2021 hat
die Stadt Krakau einen Vertrag mit der Polnischen Bahn (PKP) über die Verpachtung einer 200.000
Quadratmeter großen Fläche unter der neuen Eisenbahnüberführung im Stadtteil Grzegórzki
unterzeichnet. Wenn die Stadt nun einen weiteren Vertrag mit der PKP abschließt,
werden zunächst in diesem Bereich neue Radwege gebaut. Der erste Teil des Parks soll noch
heuer fertiggestellt werden. Unter der Überführung werden Spielplätze, Radwege, Fitnessbereiche und
eine Hundezone eingerichtet.
Die Woiwodschaft-Bibliothek in Krakau bleibt am
Freitag geschlossen. Die Bibliotheksleitung erklärt, sie sei gezwungen, ihre Dienstleistungen zu
reduzieren. Dies ist eine Folge des Gesetzes vom Oktober 2022, das öffentlichen Einrichtungen
vorschreibt, ihren Stromverbrauch um zehn Prozent zu senken. Die Maßnahme betrifft sowohl
diejenigen, die Bücher ausleihen wollen, als auch diejenigen, die den Lesesaal nutzen wollen. Der
Freitag wird ein interner Tag für das Bibliothekspersonal sein. Der Lesesaal und die
Ausleihbibliothek bleiben mindestens bis Ostern geschlossen. Danach wird geprüft, ob diese
Maßnahme zu Einsparungen geführt hat.
Am 14. Februar 2023 hat der Krakauer Bürgermeister, Jacek Majchrowski (parteilos) das Krakauer
Klimabildungszentrum offiziell eröffnet. Der neue Standort befindet sich in der Krakauer
Stadtmitte und soll das Klimabewusstsein der Einwohner*innen aller Altersgruppen
stärken. Es wurde auf Initiative der Stadtbewohner*innen gegründet, die als
eine der 32 Empfehlungen des Krakauer Klimapanels aus dem Jahr 2021 die Idee eines Zentrums
wählten, das klimafreundliche Lösungen aufzeigt und die Einwohner*innen bei ihren täglichen
Klimaaktivitäten unterstützt. Das Zentrum soll ein Ort für Begegnungen, Workshops, Bildung durch
Praxis und Erfahrungsaustausch sein. Die Location ist für Gruppen von bis zu 50 Personen
geeignet. Es wird an Veranstaltungstagen geöffnet sein.
Der polnische Staatspräsident, Andrzej Duda (parteilos) hat am 10. Februar 2023 die letzte
Gesetzesänderung über das Oberste Gericht dem Verfassungsgerichtshof zur präventiven
Kontrolle vorgelegt und die Gesetzesvorlage nicht unterzeichnet. Damit hat er die von
dem polnischen Parlament angenommene Justizreform nicht unterschrieben. "Ich war
und bin für den Kompromiss. Ich setze mich dafür ein, dass die Mittel aus dem
Corona-Wiederaufbauplan, die für die Entwicklung der polnischen Wirtschaft benötigt werden, so
bald wie möglich freigegeben werden. Aus diesem Grund habe ich kein Veto gegen die Gesetzesänderung
eingelegt", äußerte er sich dazu. Das neue Gesetz wird nicht in Kraft treten, bevor der
Verfassungsgerichtshof über seine Verfassungsmäßigkeit entschieden hat. Polen ist damit dem
Ziel der Auszahlung von Mitteln aus dem Corona-Wiederaufbauplan nicht näher
gekommen.
Am 7. Februar 2023 wurde in der kleinpolnischen Hauptstadt Krakau das erste soziale
Kaffeehaus eröffnet, in dem junge Leute mit geistiger Behinderung genau genommen mit
dem Down-Syndrom, arbeiten. Sie bilden die einzigartige Atmosphäre des Cafés, in
dem Kaffee und andere Getränke, Kuchen und Desserts sowie Bücher und Kunsthandwerk von Menschen
mit Behinderungen angeboten werden. Das soziale Kaffeehaus befindet sich jedoch nicht
in zentraler Lage. Es ist wochentags von 10 bis 17 Uhr und jeden zweiten Samstag im Monat
geöffnet. Das Café soll zur beruflichen Aktivierung von Menschen mit geistiger Behinderung
beitragen. An der feierlichen Eröffnung hat der Krakauer Bürgermeister Jacek Majchrowski
(parteilos) teilgenommen.
Am 3. Februar 2023 wurde der älteste Teil des Krakauer Bezirks Nowa Huta offiziell zum
"Geschichtsdenkmal". Die Auswahl hat 13 Jahre gedauert. Ein Geschichtsdenkmal ist eine
der fünf Formen des Denkmalschutzes in Polen. Die Liste der Geschichtsdenkmäler umfasst 119
Denkmäler aus ganz Polen. Nowa Huta stellt die interessanteste und umfassendste Umsetzung der
Pläne der Architekten des sozialistischen Realismus in Polen dar. Mit der Verleihung
des Titels ist der Weg frei für die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste.
Die neuen Krakauer E-Bikes mit integrierter Nabenschaltung und 7-Gängen werden den
Krakauer*innen im Frühling 2023 zu Verfügung stehen. Das Fahrrad kostet rund 2.212 Euro. Die in der
Ausschreibung ausgewählte Firma gewährt zusätzlich eine vierjährige Garantie. 250 E-Bikes werden
das Angebot von Polens erstem Langzeit-Fahrradverleih erweitern. Der Preis für ein Monatsabonnement
für das Mieten eines E-Fahrrads soll rund 17 Euro betragen.
Das Krakauer Kongresszentrum ICE wurde bereits zum zweiten Mal mit dem Meetings Star Award des
internationalen Fachmagazins "Kongres"
ausgezeichnet. Es besiegte unter anderem das Austria Center Vienna oder das Kongresszentrum in Baku.
Wie die Organisator*innen des Wettbewerbs betonen, liegt der große Vorteil des Krakauer
Kongresszentrums in seinem funktionalen Design. "Es gibt geräumigere und größere Kongresszentren,
aber der Gesamteindruck des Kongresszentrums ICE ist äußerst ausgewogen und
überzeugend", teilten die Organisator*innen mit. Der Meetings Star Award ist ein Wettbewerb,
der seit 2009 organisiert wird. Die Jury besteht aus so genannten Mystery-Kongressteilnehmer*innen,
die anonym Veranstaltungen in mittel- und osteuropäischen Städten besuchen.
2023 wurde in Polen als Jahr der Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska bestimmt. Zum
100. Geburtsjubiläum sind in Krakau, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte, zahlreiche
Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen und Debatten geplant. Das ganze Programm ist noch
im Entstehen und wird laufend vorgestellt. Im Juli 2023 wird der
Dichterin der landesweit erste, ihr gewidmete Park eröffnet. Für den Herbst ist auch
ein großes Konzertprojekt und ein Album mit polnischen Jazzstars geplant. Außerdem wird eine
Serie von Füllfederhaltern mit Notizblöcken und eine vom Lebenswerk der Nobelpreisträgerin
inspirierte Bekleidungskollektion hergestellt.
In den kommenden Jahren werden fast 20.000 herkömmliche Straßenleuchten in der kleinpolnischen
Hauptstadt Krakau ausgetauscht. Genau genommen sollen 19.600 Natriumdampfleuchten in 961 Krakauer
Straßen im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft durch LED-Leuchten ersetzt werden. Diese
Änderung soll zu jährlichen Einsparungen von über 850.000 Euro für den städtischen Haushalt führen.
Der Austausch der alten Leuchten soll zwischen 2024 und 2025 erfolgen. Die angenommenen
Investitionskosten belaufen sich auf circa 6,46 Millionen Euro.
In der zehnten Ausgabe des Bürger*innenbeteiligungsbudgets in Krakau sind acht Millionen Euro für
diverse Projekte vorgesehen. Bürger*innen können ihre Vorschläge von 1. Februar bis 2. März 2023
einreichen. Das heurige Budget ist dem vom letzten Jahr ident und wurde ähnlich aufgeteilt: 6,4
Millionen Euro für Bezirksprojekte und 1,6 Millionen Euro für Stadt-Projekte. Bis dato haben die
Krakauer Bürger*innen gemeinsam mit den städtischen Einrichtungen mehr als 900 Projekte umgesetzt. Der
Gesamtbetrag aller Ausgaben im Rahmen des Bürger*innenbeteiligungsbudgets der letzten neun Jahre
beläuft sich auf 40,2 Millionen Euro.
Im Frühjahr 2023 soll mit dem Bau der ersten unterirdischen Krakauer Straßenbahnlinie begonnen werden. Dies folgt aus der am 30. Jänner 2023 von Vertreter*innen der Stadt, des Auftragnehmers Gülermak und der Finanzierungsinstitute unterzeichneten Vereinbarung. Damit wurde die mehrjährige Arbeit an den Unterlagen und der Investitionsfinanzierung abgeschlossen. Die neue 4-5 Kilometer lange Strecke der neuen Straßenbahnlinie soll den nordöstlichen Teil der Stadt mit dem Zentrum verbinden. Wenn alles nach Plan läuft, werden die ersten Bauarbeiten im zweiten Quartal dieses Jahres beginnen, so dass Ende 2025 die neue Straßenbahnstrecke in Betrieb genommen werden kann. Die endgültigen Kosten der Investition belaufen sich auf 408 Millionen Euro.
Mit dem 13. Jänner 2023 müssen die Krakauer*innen mit weiteren Erhöhungen der Preise für Heizung
und Warmwasser rechnen. Zwischen dem 1. Jänner 2022 und dem 13. Jänner 2023 sind die
Preise bereits um 108,2 Prozent gestiegen. Nach der Abschaffung des staatlichen Programms zur
Inflationsbekämpfung, des so genannten "Anti-Inflationsschutzschildes", haben sich die
Preiserhöhungen der Städtischen Fernwärme in Krakau (MPEC) verschärft. Die Mehrwertsteuer
auf Fernwärme ist von fünf Prozent auf die üblichen 23 Prozent gestiegen. Die Krakauer Fernwärme
verfügt über einen Marktanteil von etwa 70 Prozent in der Stadt und versorgt fast 10.000
Objekte mit Wärme: Haushalte, Einrichtungen und Wohnsiedlungen. Von den Erhöhungen werden auch
die Einwohner*innen anderer polnischer Städte betroffen sein.
Seit Anfang 2023 ist in Krakau eine neue städtische Hotline in Betrieb, die es Einwohner*innen erleichtern soll, mit der Stadt in Kontakt zu treten, offizielle Angelegenheiten zu regeln und Ideen zum Funktionieren der Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung einzubringen. Das neue Krakauer Kontaktzentrum wurde als Entwicklungsprojekt eingerichtet, um den Bedürfnissen einer modernen Großstadt gerecht zu werden. Für die Zukunft ist die Einführung einer App und einer Online-Plattform geplant, die unter anderem mit einer Online-Karte ausgestattet werden soll, über die Einwohner*innen Meldungen übermitteln können, ohne einen Anruf tätigen zu müssen. Das Krakauer Kontaktzentrum soll nicht nur die Informationspolitik der Stadt stärken, sondern auch schnellere Reaktionen auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger*innen ermöglichen.
Die Einwohner*innen von Krakau fordern eine Änderung des nächtlichen Alkoholverkaufs in der
Stadt. Das geht aus einer Umfrage hervor, die der Krakauer Magistrat vom 17. Oktober bis zum 15.
Dezember 2022 durchführen ließ. 54,77 Prozent der Befragten sprachen sich für Verkaufsbeschränkungen
aus, 45,23 Prozent waren dagegen. Theoretisch ist es seit 2018 möglich den Alkoholverkauf nach 22
Uhr zu verbieten und die Zahl von Alkoholgeschäften in einer Gemeinde durch die lokalen Behörden zu
begrenzen. Grundlage dafür bietet die 2018 verabschiedete Änderung des Gesetzes über die Erziehung
zur Nüchternheit und zur Bekämpfung des Alkoholismus sowie des Gesetzes über die Sicherheit von
Massenveranstaltungen. Nun hat der zunehmende Tourist*innenverkehr in Krakau erneut eine Diskussion
über die Einführung eines vorübergehenden Verbots von Alkoholverkauf ausgelöst. Der Krakauer
Magistrat wird nun einen Gesetzesentwurf zur Einführung des Verbots ausarbeiten und ihn dann dem
Gemeinderat zur Diskussion vorlegen.
Auf dem Gelände der ehemaligen Augenklinik in Witkowice im nördlichen Teil von
Krakau soll eine landesweit einzigartige "Senior*innenenstadt" entstehen. Der neue
Eigentümer des zwölf Hektar großen Geländes plant moderne Senior*innenenheime und Kliniken sowie ein
Hallenbad, Tennisplätze und ein Gradierwerk. Der Bauträger stellt sicher, dass die Bauarbeiten unter
der Aufsicht des Denkmalschutzbeauftragten durchgeführt werden. Das Gelände mit seinen historischen
Gebäuden wurde im Jahr 2022 für mehr als 4,2 Millionen Euro erworben. Ursprünglich wollte der
damalige Eigentümer des Objektes, die Jagiellonen-Universität, das Areal für mehr als 8,4 Millionen
Euro verkaufen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis 2026 dauern.
Die untere polnische Parlamentskammer, der Sejm, hat am 13. Jänner 2023 für eine Änderung des Gesetzes über das Oberste Gericht gestimmt. Damit wurde erneut die Chance auf die Erfüllung der von der Europäischen Kommission festgelegten Bedingungen für die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit in Polen geschaffen. Es ist auch ein Meilenstein auf dem Weg zur Auszahlung von Mitteln aus dem Corona-Wiederaufbauplan, der Investitionen in Höhe von mehr als 35 Milliarden Euro vorsieht. Die Voraussetzungen für die Gesetzesnovelle wurden bei Gesprächen von EU-Minister Szymon Szynkowski vel Sęk (PiS - Recht und Gerechtigkeit) in Brüssel ausgehandelt. Die Änderung des Gesetzes sieht unter anderem eine Einschränkung der Tätigkeit der Kammer der Beruflichen Verantwortung vor, die die umstrittene Disziplinarkammer am Obersten Gericht im Juni 2022 ersetzt hat. Die Kammer der Beruflichen Verantwortung wird zwar nicht abgeschafft, aber nur noch über Fälle entscheiden, die Anwält*innen, nicht aber Richter*innen betreffen. Gleichzeitig werden die Aufgaben des bisherigen Disziplinarorgans für Richter*innen auf das Oberste Verwaltungsgericht übertragen. Demnächst wird die Gesetzesnovelle in der oberen polnischen Parlamentskammer, dem Senat, vorgelegt .
Laut einer Ende 2022 durchgeführten Umfrage fühlen sich 78,2 Prozent der befragten Krakauer*innen
sicher. Krakau führt seit 2013 Umfragen durch, denen zufolge sich das Sicherheitsgefühl in der
Stadt im Laufe der Jahre verstärkt hat. Diese positiven Eindrücke sind bei Einwohner*innen unter
anderem mit dem Rückgang der Kriminalität über die vergangenen Jahre verbunden. Im Jahr 2013 nannten
die Krakauer*innen Sicherheit als eines ihrer wichtigsten Anliegen. In jüngster Zeit sehen die
Menschen in der Stadt jedoch den Umweltschutz, die Verkehrsüberlastung, den Mangel an Parkplätzen und
die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs als die größten Herausforderungen an.
Die polnische Post hat gemeinsam mit dem Krakauer
Museum Gedenkbriefmarken mit den Werken der Gewinner des Krakauer
Krippenwettbewerbs 2021 herausgegeben. Die Briefmarken wurden in drei Versionen
mit einer Auflage von jeweils 120.000 Stück veröffentlicht. Die Krakauer
Krippenbaukunst wurde 2014 von der UNESCO in die Liste des immateriellen
Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Der Krakauer Weihnachtskrippenwettbewerb
wurde erstmals 1937 mit 86 Teilnehmer*innen durchgeführt.
Keine der sieben Angebote für den Bau einer Straßenbahnlinie auf der Słowackiego-Allee in Krakau wird
umgesetzt. Die neue, einen Kilometer lange Straßenbahnlinie sollte nicht nur das öffentliche
Verkehrsnetz stärken, sondern auch eine Alternative im Falle von Pannen auf der ersten Ringstraße
bieten. Im Zuge des Beteiligungsprozesses sprachen sich Anwohner*innen aber gegen den Bau aus. Sie
begründeten ihre Einwände unter anderem mit der Befürchtung von Lärm und Erschütterungen im
Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb der neuen Straßenbahnlinie, der Fällung zahlreicher Bäume im
Grüngürtel und mit den hohen Kosten der Investition. Analysen zufolge würde die
Straßenbahnstrecke das öffentliche Verkehrssystem des Gebiets erheblich verbessern und die Zahl der
Nutzer*innen öffentlicher Verkehrsmittel würde darin von 2.500 auf bis zu 4.000 steigen.
Die Krakauer Polizei und die Städtischen Verkehrsbetriebe (MPK) intensivieren ihre Kooperation unter anderem bei der Verwendung von Bildmaterial aus Bussen und Straßenbahnen. Ein entsprechendes Abkommen wurde am 19. Dezember 2022 unterzeichnet. Um die Nutzung von Aufzeichnungen aus Straßenbahnen und Bussen zu vereinfachen und zu beschleunigen, wurde eine spezielle IT-Plattform eingerichtet. Sie kann nicht nur von den Polizeibeamt*innen in Krakau, sondern auch von Polizeikräften in benachbarten Gemeinden genutzt werden. Das Verfahren für den Zugang zur Videoüberwachung wurde ebenfalls auf EDV umgestellt, sodass die Polizei nach einem etwaigen Vorfall innerhalb kurzer Zeit über das erforderliche Bildmaterial verfügt. Heuer hat die MPK bis Ende November 852 Anfragen von der Polizei erhalten, um Bildmaterial von mehr als 1.700 Fahrzeugen zu sichern.
Von Anfang Dezember 2022 bis Ende März 2023 ist wieder ein Streetbus auf den Straßen von Krakau unterwegs. Es handelt sich hierbei um einen speziellen Bus, in dem von Obdachlosigkeit betroffene Personen Soforthilfe erhalten können. Die fahrende Obdachlosenhilfe verkehrt täglich von 19.45 bis 22.40 Uhr. Bedürftige können sich in dem Bus aufwärmen und erhalten neben warmen Getränken und belegten Broten weitere notwendige Bedarfsgüter wie Kleidung, Decken, Thermosflaschen sowie auch in begrenztem Rahmen medizinische Versorgung. Im vergangenen Jahr wurde diese Serviceleistung täglich von rund 45 Personen in Anspruch genommen, darüber hinaus wurden auch insgesamt mehr als 5.500 Lebensmittelpakete verteilt. Für die Hilfsmaßnahme wurden im Vorjahr mehr als 66.000 Euro aus dem Krakauer Stadtbudget verwendet.
238 Bildungseinrichtungen in Krakau haben dank der Zusammenarbeit der Stadt Krakau mit dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) eine moderne Computerausstattung in Form von Tablets
und Laptops erhalten. Sie können sowohl von ukrainischen als auch von polnischen
Schüler*innen verwendet werden. Die modernen Geräte können auch bei pädagogischen Aktivitäten
von Lehrer*innen und multikulturellen Assistent*innen eingesetzt werden. Im Rahmen der
Zusammenarbeit der Stadt Krakau mit UNICEF wurden in den letzten Monaten auch zusätzliche Mittel für
den Kauf von Büchern und Unterrichtsmaterialien bereitgestellt.
Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos) hat am 15. Dezember 2022 erneut sein
Veto gegen das umstrittene Bildungsgesetz, die sogenannte Lex Czarnek 2.0, eingelegt. Das neue
Gesetz, das nach dem amtierenden Bildungsminister Przemysław Czarnek (PiS – Recht und
Gerechtigkeit) benannt wurde, zielt darauf ab, die Macht der Aufsichtsbehörden zu
stärken und die Schulautonomie einzuschränken. Duda hat bereits Anfang März 2022 sein Veto gegen
das Gesetz eingelegt, das jedoch nun als Lex Czarnek 2.0 ins Parlament zurückgekehrt ist und eine
Mehrheit in der unteren Parlamentskammer, dem Sejm, erhalten hat. Laut dem
Staatspräsidenten hätte trotz der langen Arbeit an dem Gesetz kein gesellschaftlicher
Kompromiss erzielt werden können. Seiner Meinung nach biete das Gesetz nicht das, was ihm am
Herzen liege, nämlich Ruhe. "Wir brauchen heute keine zusätzlichen Spannungen in Polen", so
Duda.
Die Stadt Krakau plant, den ersten Abschnitt der U-Straßenbahn bis 2033 in Betrieb zu nehmen. Der
Auftragnehmer sammelt derzeit die Unterlagen, die für die Umweltverträglichkeitsprüfung der ersten
Phase der Krakauer U-Straßenbahn erforderlich sind. Nach den Empfehlungen des Amtes für
Denkmalschutz von Kleinpolen soll auf dem Krakauer Hauptmarkt keine Haltestelle eingerichtet
werden, da dies nach Ansicht der Behörde noch mehr Menschen in das Zentrum drängen würde. Der vom
Denkmalamt empfohlene Standort für die nächstgelegene Haltestelle liegt etwa zehn Gehminuten vom
Hauptmarkt entfernt. Die Stadt Krakau kann diese Argumentation nicht nachvollziehen, denn es sei
nicht mehr möglich, den Straßenbahnverkehr in Krakau innerhalb des ersten Rings zu erhöhen, und
die Idee hinter den unterirdischen Straßenbahnen sei, die Menschen dazu zu bringen, ihr Auto
stehen zu lassen. Als Exempel wurde in der Diskussion die Wiener U-Bahn-Station am Stephansplatz
angeführt.
Rund 4,2 Millionen Euro wurden von 39 kommunalen Einrichtungen in Krakau für die Anmietung von 95
Elektrofahrzeugen, darunter Pkw, Transporter und Spezialfahrzeuge, bereitgestellt. Die Vermietung von
Elektroautos ist nach dem Gesetz über Elektromobilität und alternative Kraftstoffe eine Notwendigkeit.
Nach der Verordnung ist jede Gemeinde mit mehr als 50.000 Einwohner*innen verpflichtet, mindestens 10
Prozent ihrer Dienstfahrzeuge als Elektroautos zu betreiben. Darüber hinaus soll der Anteil der
Elektroautos des Fuhrparks der kommunalen Einrichtungen bis 2025 schrittweise auf 30 Prozent erhöht
werden.
In der Woiwodschaft Kleinpolen steigt die Zahl der HIV-Infizierten und auch die Zahl der Patient*innen im fortgeschrittenen Stadium AIDS nimmt zu. Ende November 2022 gab es bereits 313 Menschen mit einer HIV-Infektion und 13 AIDS-Kranke, während im gesamten Jahr 2021 332 positiv auf HIV getestet waren und nur bei vier Personen AIDS diagnostiziert wurde. Dies ist zum Teil auf die negativen Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen, als die Patient*innen sich nicht bei ihren Ärzt*innen meldeten und sich nicht testen ließen. Ein weiterer Grund ist der Krieg in der Ukraine. Schon vor Ausbruch des Krieges hatte das Land mit der HIV-Epidemie zu kämpfen. Einige Ukrainer*innen, die nach Ausbruch des Krieges in Krakau ankamen, befanden sich in einem sehr fortgeschrittenen AIDS-Stadium und hatten Komplikationen wie Krebs. Die Daten aus der Region waren so alarmierend, dass Anfang Dezember 2022 zum ersten Mal nach der Corona-Pandemie eine Sondersitzung zum Thema HIV im Büro der Woiwode von Kleinpolen stattfand. Die Teilnehmer*innen diskutierten darüber, wie Menschen dazu gebracht werden können, sich testen zu lassen.