Direktorin von Zagreber Tourismusverband muss nach Urteil Gehalt preisgeben

3.5.2021

Das Internetportal Net.hr veröffentlichte im Herbst 2020 eine Reportage über die verschwenderische und intransparente Geschäftspolitik im Zagreber Tourismusverband. Seit Ende 2019 wurden dort angeblich zahlreiche Personen mit gut bezahlten Jobs ausgestattet. Die Direktorin des Tourismusverbandes, Martina Bienenfeld (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei), ignorierte jedoch die Anfrage des Portals über die Zahl der Angestellten und die Gehälter der Chefetage, mit Berufung auf die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO). Das Portal beschwerte sich daraufhin beim Informationsbeauftragen der Republik Kroatien, welcher dem Tourismusverband per Bescheid eine Offenlegung befahl. Die Direktorin klagte dagegen vor dem Obersten Verwaltungsgericht, der Klage wurde jedoch nicht stattgegeben. Nach Ansicht der RichterInnen seien die Tourismusvereinigungen in Kroatien an andere Vorschriften gebunden als Privatunternehmen, die sich auf das Geschäftsgeheimnis oder die DSGVO berufen könnten. Vielmehr sind es öffentliche Institutionen, welche ihre Ausgaben auf Anfrage der Öffentlichkeit offenlegen müssen. Erst nach diesem Urteil gab die Tourismusvereinigung bekannt, dass die Direktorin rund 2.500 Euro netto verdiene, was rund 30 Prozent mehr ist als die Zagreber Vizebürgermeisterin Jelena Pavičić Vukičević (365RIS). Die Organisation selbst beschäftigt 54 Personen. Weitere konkrete Anfragen bezüglich der Anzahl der Manager, der Gehaltsprämien et cetera ignorierte der Tourismusverband jedoch weiterhin.​



Quelle: Net.hr, Zagreb