Staatsanwaltschaft geht gegen ehemalige Zagreber Stadtverwaltung vor

2.7.2021

Seit 30. Juni 2021 geht die kroatische Staatsanwaltschaft gegen die frühere Stadtverwaltung vor. Im Zentrum der Ermittlungen steht der verstorbene Zagreber Bürgermeister Milan Bandić. Die Staatsanwaltschaft bestätigte bislang vier verschiedene Untersuchungsverfahren. Im Visier der Justiz steht die Vergabe öffentlicher Flächen für Veranstaltungen, hier vor allem für den Zagreber Advent. Ein Zagreber Unternehmer wird verdächtigt, sich gemeinsam mit dem verstorbenen Bürgermeister und zwei seiner Chauffeure um mindestens 700.000 Euro bereichert zu haben, da Veranstaltungsflächen der Stadt zu einem Spottpreis erhalten und dann für das Zehnfache weiterverpachtet wurden. Auch der Direktor des Kroatischen Rundfunks, Kazimir Bačić, wurde verhaftet, da er als Mittelsmann bei Schmiergeldzahlungen zwischen einem Bauunternehmer und dem verstorbenen Bürgermeister agiert haben soll. Weiters wurden noch die ehemalige Vizepräsidentin des Gemeinderates, Ana Stavljenić-Rukavina (365RIS - Arbeits- und Solidaritätspartei), und die Leiterin des Fachdienstes des Bürgermeisters, Andrea Šulentić (parteilos), verhaftet. Sie stehen unter Verdacht, eine Ausschreibung bei der Wahl eines Krankenhausdirektors manipuliert zu haben. Alle Verdächtigen sind seit 30. Juni 2021 in Untersuchungshaft. Am 1. Juli 2021 gab es weitere Verhaftungen, zu denen sich die Staatsanwaltschaft bislang noch nicht geäußert hat.​

Quelle: Jutarnji list, Zagreb