Pelješac-Brücke verbindet nach 300 Jahren wieder kroatisches Territorium über Land

29.7.2021

​Begleitet von einem Feuerwerk wurde gestern, am 29. Juli 2021 um Mitternacht das letzte Teilstück der rund 2,4 Kilometer langen "Pelješac"-Brücke, vom kroatischen Festland auf die Halbinsel Pelješac, angebracht. Bei dem feierlichen Akt war auch der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) anwesend. Die Schrägseilbrücke selbst samt Zufahrtsstraßen soll bis Mitte 2022 für den Verkehr geöffnet werden. Die Brücke wurde mit rund 280 Millionen Euro von der EU finanziert und vom chinesischen Baukonzern "China Road and Bridge Corporation" errichtet. Die Brücke wird die Fahrtzeit von Zagreb in die südkroatische Stadt Dubrovnik um rund zwei Stunden verkürzen, da Reisende nicht mehr einen rund zehn Kilometer langen Abschnitt durch Bosnien-Herzegowina und die Ortschaft Neum durchfahren müssen, wofür zwei Grenzkontrollen notwendig sind. Durch die Brücke gibt es nach 300 Jahren wieder eine ununterbrochene Landverbindung des kroatischen Territoriums. Damals verkaufte die Republik Dubrovnik das Gebiet um Neum an das Osmanische Reich, um eine Pufferzone zum angrenzenden Venedig zu schaffen. Kurios ist, dass die Bauarbeiten an der Brücke bereits 2005 und dann wieder 2007 vom damaligen Ministerpräsident Ivo Sanader eröffnet wurden, das Projekt jedoch niemals in Schwung kam. Erst nach dem EU-Beitritt Kroatiens konnte eine Finanzierung durch die EU beantragt werden, der Startschuss ist 2017 erfolgt​.​​

Quelle: Večernji list, Zagreb